Vor vier Jahren ist die Hamburger Sprüher-Legende OZ verstorben. Er wurde er von einer S-Bahn erfasst, wärend er eines seiner berühmten Tags verewigen wollte. Jetzt ist das 320 Seiten starke Fotobuch „Hamburg“ erschienen, in dem die noch bestehenden Werke von OZ dokumentiert werden.
Hamburg und der Sprüher OZ sind untrennbar miteinander verbunden. Bereits in den frühen 1990er Jahren hat der Künstler begonnen die Wände der Stadt vorwiegend illegal zu bemalen. Dies tat er mit Tags, Smileys, politischen Sprüchen, Punkten, Kringeln, aber auch bunten Gemälden. Die Gesamtzahl seiner Arbeiten im öffentlichen Raum dürfte in die Hunderttausende gehen. 2007 wird unter dem Namen »Oz« mittlerweile deutschlandweit bekannte Sprayer aufgrund seiner illegalen Kunst zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Danach beginnt eine öffentliche Disskussion über seine Werke welche medial für eine breite Maße aufbereitet und zur Schau gestellt werden.
Kunst im öffentlichen Raum – wem gehört die Stadt?
Die Diskussion handelt von der Frage „..auf das Recht des Bürgers wie auch des Künstlers im öffentlichen Raum“. Denn immer wieder wird die Wertigkeit seiner Arbeit im künstlerischen Kontext von Außen in Frage gestellt. OZ sprayt hauptsächlich auf grauen Wände und tristen Flächen. Seine Werke findet man überall in Hamburg. Die Sprayer & Writer-Szene hat ihn immer respektiert, obwohl er sich dieser weder zugehörig fühlte noch aktiv Kontakt zu deren Mitgliedern pflegte.
Haters – you have no chance!
Aber auch seine Hater kamen oft zu Wort und in grün um die Ecke! Denn OZ hat sich nie an Regeln gehalten. Er setzte sich unbeugsam und trotz aller Verbote, Verhaftungen, Drohungen und Misshandlungen durch kontinuierliche Missachtung von Normen und sozial auferlegten Wertvorstellungen zur Wehr.Daraufhin folgten Klagewellen seitens des Rechtstaats, aber auch weitere Unterstützer und Fans seines Schaffens! Auch nach seinem Tod zaubern OZ‘s bunte Smiley vielen Menschen noch ein Lächeln ins Gesicht. Sein Spirit lebt weiter!
„Hamburg“ – Sein Lebenswerk in Bildern
Vier Jahre nachdem der Mann hinter OZ am 25. September 2014 verstorben ist, hat sich der Fotograf Emmett E. gefragt was noch von OZ’ Lebenswerk geblieben ist und besuchte im Frühling 2018 Hamburg. Herausgekommen ist das 320 Seiten starke Fotobuch „Hamburg“. Die enthaltenen atmosphärischen Aufnahmen sind nicht nur Tribut an OZ und ein Status Quo, sondern auch eine Erinnerung an seine unzähligen Werke, seinen ganz eigenen Stil, sowie die durchdachte Wahl der Stellen an denen er sich verewigt hat. Während OZ’ Spuren heute langsam verblassen, seine Tags, Smileys und Pieces übermalt oder geputzt werden, hält das Buch die letzte Phase seines Gesamtwerks fest und konserviert einen kleinen Teil der endlos scheinenden Anzahl an Signaturen, Kringel, Gemälden und Sprüchen.
„Hamburg“ ist ab jetzt erhältlich und kann über die Website von Hitzerot bestellt werden.
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