Geschlechterrollen im Wandel – Das Transgender Filmfestival
Inter- und Transsexuelle auf der Suche nach ihrem eigenen Weg in einer zweigeschlechtlichen Welt: Nicht jeder Mensch wird als Mann oder Frau geboren. Rund 80.000 Deutsche leben ohne klar definiertes Geschlecht. Nach wie vor kämpfen die Menschen zwischen den Geschlechtern um Anerkennung in der Gesellschaft. Ob Transsexuell oder Intersexuell – viele Menschen werden in eine Welt gesteckt, in der sie sich nicht wiederfinden können. Die Gesellschaft ist bei dieser Definition von Sexualität und Persönlichkeit nicht aufgeklärt und es mangelt an selbstverständlicher Akzeptanz. Dabei existierten im Spektrum zwischen Mann und Frau 4000 wissenschaftlich anerkannte Variationen. Wozu also in kleinen Kategorien denken, wenn die Menschheit emotional und körperlich mit Vielfalt versehen wurde?
Fakt ist: Intersexuelle werden weltweit benachteiligt. Den Betroffenen geht es Gleichberechtigung und Aufklärung, denn im Alltag findet oftmals Diskriminierung und Ausgrenzung statt. Gerade Intersexuelle, die sich weder als Mann noch als Frau sehen, fordern das Recht auf ein eigenes Geschlecht. Und warum auch nicht? Jeder Mensch sollte selbst definieren können, wie er sich am wohlsten fühlt, wer er ist oder sein mag. Das ist absolut natürlich. Der Widerstand der von er Gesellschaft kommt – hingegen nicht. Wahrgenommen werden diese Themen und Bedürfnisse kaum, das Bewusstsein hierfür fehlt zu oft. Der Begriff Intersexualität ist oftmals ein Unbekannter, da die meisten Intersesxuellen Menschen völlig unauffällig leben.
Vielfalt, Toleranz und individuelle Freiheit
Doch es gibt auch Institutionen, die Vielfalt in die Mitte der Gesellschaft holen und „anders Leben“ als Status Quo einer modernen Gesellschaft sehen, die selbst entscheidet, was sich gut anfühlt. Zum Beispiel das Traumkino Kiel, das nun bereits schon zum vierten Mal das Trans* Festival im Monat April zeigt. Das Filmfestival zeigt ganze vier Tage neue Spiel- und Dokumentarfilme, die sich auschließlich dem Crossdressing und der Trans-und Homossexualität widmen. Die Filme sind bunt, tief emotional und absolute Highlights der Kinolandschaft! Die Locations der Movie Happenings sind das Künstlercafe Godot und das Traum-Kino. Die Leitmotive sind auch diesmal Vielfalt, Toleranz und individuelle Freiheit. Gehen wir einige jahre zurück in der Filmgeschichte: Wir schreiben das Jahr 1975, die Rocky Picture Show kommt in die Kinos und entwickelt sich rasant zum Kultfilm eines Jahrzehnts. Tim Curry wurde damls als “Sweet Transvestite” zur Ikone. Haben die Filme von heute auch das Kultpotenzial? Sie sind brandneu und noch unbekannt – auf dem Filmfestival könnt ihr sie entdecken!
Diese Filme erwarten Euch auf dem Transgender Filmfestival in Kiel
Das Traumkino Kiel ist für seine spezielle, kultige und hervorragende Auswahl an Filmen bekannt. Auch diesmal haben sich die Macher Gedanken gemacht und eine exezellente Auswahl an Filmen aus aller Welt zusammengestellt. Wenn man sich die unterschiedlichen Trailer ansieht, versteht man: Hier will, nein muss! man das ganze Wochenende im Kinosessel sitzen und in eine bewegende Subkultur eintauchen. Die Dauerkarte kostet 24€, was also diesen Plan gar nicht so unwarscheinlich macht! Wer nicht weiß wo er übernachten soll, schaut einfach auf AirBnB vorbei und bucht sich eine günstige Unterkunft, um das Filmfestival in Ruhe genießen zu können. Und jetzt kommen die Trailer zum Wochenend-Programm des Trans*Fesivals Kiel…
Dressed as a Girl
Londoner Drags mit Bart, Billigfummel und viel Fun! Das exzessive Leben au der Überholspur. Drags&Drugs. Die Doku ist hierzulande noch unbekannt, in UK gilt sie als ein Top-LGBT-Titel von 2015 | Donnerstag 14.04. | 20.00 Uhr | Dressed as a Girl | GB 2015| Sprache: Englisch ohne Untertitel | Regie: Colin Rothbart
Kurzfilme
Sisters von Mischa Badasyan| King of Drag von Valentina Tschismarov | Elise von Evan Sterrett und Jo Bradlee | Drag Spell von EFPN | The Friend vom Tel Aviv von Federica Gianni | Technical Difficulties of Intimacy von Joel Moffet | Lavender Hill von Austin Bunn | Imago von Rubber Cripple | Vessels von Arkasha Stevenson |Sprache: Englisch ohne Untertitel | Fr. 15.04. 22.15 Uhr
Web-Serien
Boxx – www.boxxseries.com | Brothers- www.brothersseries.com |The Pearl of Africa – www.pearlofafrica.tv | Sprache Englisch ohne Untertitel| Sa. 16.04. 16.00 Uhr
STONEWALL
Jeden Sommer gibt es überall auf der Welt den Christopher Street Day. Dieser Spielfilm spürt den Wurzeln und dem Spirit des Summer of 69 nach
als rund um die Szenekneipe Stonewall-Inn in der Christopher Street von New York die Rebellion von Drag Queens und Schwulen zu einem Wendepunkt wurde: sich wehren und nicht mehr verstecken. Where Pride began! Der etablierte Regisseur Roland Emmerich, selbst schwul, wurde von Stonewall-Veteranen und dem hochgeschätzten Autor Jon Robin Baitz beraten. Ein mutiges Projekt, an das sich kein anderer Regisseur herangewagt hat. Selten hat man im Mainstream-Umfeld einen so voll-schwulen Film gesehen – Respekt! | Sa. 16.4. 17.45 Uhr | USA 2015 | Sprache: Deutsch |Regie: Roland Emmerich
TANGERINE
Ein Independentfilm, der mit einem IPhone gedreht wurde. Authentische Darsteller, vulgäre Sprache und jede Menge Strassenprostitution. Vielleicht ist TANGERINE ein im Vorfeld gehypter Film, was dazu führt hohe Erwartungen zu haben. Mit welchen Worent man Tangerine aber am meisten trifft ist : ehrlich und verdammt „drama baby!“ | Bundesstart ab 7.7. | Sa. 16.4 20.00 Uhr | USA 2015 | Sprache: Englisch mit deutschen Untertiteln| Regie: Sean Baker
KÖPEK
Köpek wirft einen kritischen Blick auf die heutige türkische Gesellschaft. Eine Geschichte voller Kraft, angesiedelt an dem Ort, wo die Filmemacherin tief verwurzelt ist. Eine wunderbare Geschichte, über drei sehr unterschiedliche Menschen in der Millionenstadt Istanbul, welche alle Drei den Traum der grossen Liebe umzusetzen versuchen. Ein Tag in der Millionenstadt Istanbul. Cemo, ein zehnjähriger Papiertaschentuchverkäufer, Hayat, eine tyrannisierte Ehefrau und Ebru, eine transsexuelle Prostituierte – sie alle versuchen, den Traum der grossen Liebe in die Tat umzusetzen. Eine schnörkellose Geschichte über Liebe, Schicksal, Ungerechtigkeit und Tod | So. 17.4. 14.00 Uhr | Bundesstart 13.10. | Schweiz 2015 OmU | Sprache: Türkisch mit Untertiteln | Regie: Esen Isik
HER STORY
Webserie aus Los Angeles über das Dating Leben lesbischer und transsexueller Frauen | So. 17.4. 16.00 Uhr | USA 2015 | Sprache: Englisch ohne Untertitel | Regie: Sydney Freeland
MIRCO
Die Regisseurin beschäftigt sich in ihrem Studienfilm Mirco mit drei Menschen, die sich über die binäre Geschlechtereinteilung hinwegsetzen. Mal eher gleichgültig, mal bewusst-queerpolitisch bewegen sich Océan, Theresa und L. Cavaliero zwischen den oder jenseits der üblichen Einteilung zwischen Mann und Frau. Sie wollen nicht in eine von zwei Schubladen gedrückt werden und setzen sich für fließende Gender ein. | So. 17.4. 17.45 Uhr | Deutschland 2013 | Regie: Silvia Chiogna
DESIRE WILL SET YOU FREE
Ein Spielfilm über die queere Szene Berlin’s. Der Film hat keine klassische Story, und reiht verschiedene Szenen ohne dramaturgischen Druck aneinander. Die Besetzung ist atemberaubend, verkommt aber zum Name-Dropping. Man sieht ständig zwei Filme: Den ziellosen Subkulturtrip sowie den richtig geilen Kultfilm erahnend, der „Desire will set you Free“ hätte werden können. Trotzdem gut! | So. 17.4. 20.00 Uhr | Bundesstart 5.5. | Deutschland 2015 | Sprache: Englisch mit deutschen Untertiteln | Regie: Yony Leyser | Mit Nina Hagen, Peaches, Rosa Von Praunheim, Rummelsnuff, Blixa Bargeld, Yony Leyser, Tim Fabian Hoffmann, Chloe Griffin
Trans* Film Festival Kiel | Traum Gmbh Multikulturelles Zentrum | Fr 15.April – So 17.April 2016 | Dauerkarte 24 € | Übernachten in Kiel mit AirBnB
- Dressed as a Girl
- In The Turn
- Stonewall -Photo by Philippe Bosse
- Tangerine
- The Danish Girl
- Transgender Filmfestival 2016
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