Gegen Klischees und für Menschenwürde: Selbstbestimmte Frauen in freier Sexarbeit
Prostitution, Sexarbeit, das „horizontale Gewerbe“ sind wie keine andere Berufsbranche von Klischees, Stereotypen und Ressentiments geprägt. In den Medien, vor allem des Boulevards, spielen im Diskurs um Sexarbeit in der Regel ausschließlich Zwangsprostituierte, drogenabhängige oder missbrauchte Sexarbeiterinnen eine Rolle. Dabei werden Sexarbeiterinnen nahezu immer als Opfer dargestellt. Dass es darüber hinaus auch andere Sexarbeiterinnen gibt, die freiwillig, lustvoll und selbständig der Sexarbeit nachgehen, zeigt der Film Sexarbeiterin von Sobo Swobodnik, der am 2.Juni auf der Leinwand des Hamburger B-Movies zu sehen ist.
Der Film begleitet die studierte Informatikerin und Berliner Prostituierte Lena Morgenroth über mehrere Monate hinweg durch ihr Leben, bei ihrer Arbeit und im „ganz normalen“ Alltag. Dabei entstand ein vielseitiges menschliches Porträt einer Sexarbeiterin, im Kontext von Familie, Freunden und Partnerschaft, als Teil der erstarkenden politischen Bewegung der selbstbestimmten Sexarbeiter_innen und bei ihrer tatsächlichen Sexarbeit.
Authentische Begegnungen
Lena Morgenroth’s erste Schritte in der Welt erotischer Dienste hat sie im Bereich der Tantramassage gemacht. Viele Grundlagen aus ihrer Tantramassageausbildung prägen sie bis heute in ihrer Arbeit: Authentizität und Ehrlichkeit; aber auch der Anspruch, Kunden als Menschen vor sich zu sehen und nicht nur ihren Körper zu bearbeiten; sondern dem Wunsch, sich tatsächlich einzulassen und ihnenganz nahe zu kommen. Begnungen aller Art sind möglich, da sie sich wirklich auf fremde Menschen einlassen will. Ihre Haltung gegenüber sich selbst, Kunden und ihrer Arbeit als Sexarbeiterin ist geprägt von Neugier, Offenheit und Akzeptanz.
International Sex Workers’ Day
Der Internationale Hurentag, in englischsprachigen Ländern International Sex Workers’ Day genannt, ist ein inoffizieller Gedenktag, der an die Diskriminierung von Prostituierten und deren oftmals ausbeuterischen Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert. Ausgangspunkt des Internationalen Hurentags als Gedenktag war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Der Gedenktag wird seit 1976 jährlich am 2. Juni zelebriert.
Sexarbeiterin | Eintritt 3,50€ | Donnerstag 2.Juni 2016 | B-Movie| Brigittenstr. 5 |Hamburg St.Pauli | 17.30 Uhr | Mit Gästen und ansschließendem Publikumsgespräch.
Schreibe einen Kommentar